Burgenregion

Die Burgenlandschaft um Pfronten zeugt von einer bewegten Kulturgeschichte im Grenzland zwischen Allgäu und Tirol. Von der frühen Erdhügelburg bei Seeg über die Burganlage von Ehrenberg bis zur der romantischen Märchenburg Neuschwanstein.
Mehrere Burgenmuseen, Mittelalterfeste und Mittelaltermärkte erzählen von einer längst vergangenen, oft romantisch verklärten Zeit, die uns auch heute noch in ihren Bann zieht.

Schlösser:

Wenn Sie mehr über die Schlösser Bayern erfahren möchten, besuchen Sie doch einmal die Seite der Bayerischen Schlösserverwaltung

 

Schloss Neuschwanstein
Schloss NeuschwansteinIst es die idyllische Lage im Voralpenland, die romantische Erscheinung des Märchenschloßes der oder die pompöse Ausstattung der Innenräume?
Der Ort, an dem sich "der Märchenkönig" Ludwig II. in seine Traumwelt des Mittelalters zurückzog, fasziniert bis heute und lockt jedes Jahr Millionen von Besuchern aus aller Welt in den "Königswinkel".
Das aussergewöhnliche Bauwerk ist da imposanteste in die Reihe der Burgen und Schlößer im Allgäu.
An der Stelle des heutigen Schloßes stand die alte Burgruine Hohenschwangau. König Ludwig II. baute sie in ein Märchenschloß nach seiner Vorstellung von einer "deutschen Ritterburg" um.

 

Schloss Hohenschwangau
Schloss HohenschwangauErstmals erwähnt wird die "Burg Schwanstein" im 12. Jahrhundert. Die Besitzer wechselten mehrmals, die Burg verfiel, wurde neu aufgebaut und wieder zerstört.
1832 erwarb Kronprinz Maximilian, der spätere König Max II (der Vater von König Ludwig II), die Ruine und ließ sie im neugotischen Stil umbauen. Die königliche Familie nutze das romantische Schloß als Sommerresidenz.
Hier wurde die Fantasie Ludwigs II. während seiner Kindheit angeregt. An dem gegenüber liegenden Bergrücken errichtete er später sein Schloß Neuschwanstein.
 
Schloss Linderhof
Schloss LinderhofMit Schloss Linderhof erfüllte sich der König den Wunsch, die Schlossanlage von Versailles nachzubauen. Seit das "Schutz- und Trutz- Bündnises" 1866 ihn empfindlich in seiner Macht beschnitten hatte, träumte er von der absoluten Macht des Sonnenkönigs Ludwig XIV.
In langer Bau- und Umbauzeit entstand aus dem Försterhäuschen seines Vaters Maximilian II., das der König bereits als Kronprinz bei Jagdausflügen mit seinem Vater nutzte, Schloss Linderhof.
Aufgrund seine Vorliebe für die mystischen Welt des Orients und das romantisch verklärte Mittelalter wurde eine, mit modernster Technik ausgeleuchtete, künstliche Grotte sowie der Maurische Kiosk am Rand des Schloßparks eingerichtet.

 

Hohes Schloß

Hohes SchlossStolz über der pittoresken Altstadt Füssens thronend, zählt das anmutige Hohe Schloß neben Neuschwanstein zu den meistphotographierten Wahrzeichen des Ostallgäus. Archäologisch nachgewiesen werden konnte das zwischen 300-350 n.Chr. zum Schutz der Via Claudia Augusta errichtete Militärlager Foetibus. Das Schloss wurde 1293 und 1323 errichtet und war lange Zeit der Amtssitz des Bischofs von Augsburg und diente diesem als Sommerresidenz. Heute befinden sich im Schloss die Staatsgalerie und die Städtische Galerie Füssen.
Ein besonderes Highlight ist das Kaiserfest mit Ritterturnier, das in Füssen jedes Jahr im August stattfindet. Dann verwandelt sich der malerische Schloßhof wieder zurück in das Mittelalter und läßt einen kurz die Gegenwart vergessen.

 

Burgen und Ruinen:

Weiterführende Informationen finden Sie im Burgenführer des Europäischen Burgenmuseums oder auf der Homepage des Burgenforschers Dr. Zeune.


Burgruinen Frey- und Eisenberg

Frey- und Eisenberg


Von weitem sichtbar thronen hoch über dem Dorf Zell, nur wenige Kilometer nordöstlich von Pfronten, die "Zwillingsburgen" Eisenberg und Hohenfreyberg. Eisenberg, die ältere der beiden Burgen, liegt mit 1055m etwas höher als Hohenfreyberg und besteht heute im Wesentlichen aus einer sehr hohen, zinnenbekrönten Wandscheibe.
Die Burg taucht gesichert erst im Jahr 1340 urkundlich auf, als sie sich im Eigentum der Edelfreien von Hohenegg – eines bedeutenden westallgäuer Adelsgeschlechtes – befand und das Zentrum einer größeren Herrschaft bildete. 1382 verkaufte Bertold von Hohenegg Burg und Herrschaft an Herzog Leopold III. von Österreich, der nach dem Tod Bertolds dessen Schwiegersohn Friedrich von Freyberg um 1390 mit der Burg und Herrschaft belehnte. 1525 wurde die Burg im Bauernkrieg kurzfristig von den Bauern besetzt und beschädigt. Zehn Jahre später verbaute Werner Volker von Freyberg Entschädigungsgelder an der Burg. Am 15. September 1646, kurz vor Ende des Dreißigjährigen Krieges, wurde Eisenberg gemeinsam mit Hohenfreyberg und Falkenstein von der Tiroler Landesregierung im Zuge einer „Politik der verbrannten Erde” niedergebrannt und blieb seitdem Ruine.
Besuchen Sie auch anschließend das Burgenmuseum in Zell, wo interessante Funde beschrieben und ausgestellt sind.


Burgruine Falkenstein

Burgruine FalkensteinSchon von weitem sieht man Deutschlands höchstgelegene Burgruine (1277 m ü. NN) auf dem Falkenstein in Pfronten. Gegen 1280 als eine provokante Drohgebärde in Richtung Herzogtum Bayern von Graf Meinhard II. von Tirol erbaut, hatte diese Burg aufgrund ihrer schlechten Wirtschafts- und Wasserversorgung und ihrer extremen Höhenlage keinerlei militärstrategische Bedeutung. Ab 1310 saßen auf ihr augsburgische Vögte bzw. Pfleger. 1646 ereilte auch den Falkenstein das gleiche Schicksal wie Eisenberg und Hohenfreyberg und brannte gegen Ende des Dreißigjährigen Krieges nieder.
1883 faßte König Ludwig II. von Bayern den Entschluß, die Ruine durch ein noch imposanteres Burgschloß als Neuschwanstein zu ersetzen. Es wurde bereits ein neuer Burgweg sowie eine Wasserleitung angelegt, doch der frühen Tod des Königs im Juni 1886 verhinderte die weitere Realisierung.

 

Ruine Nesselburg

Nesselburg

Die Nesselburg in 1038m Höhe wurde im späten 13. Jahrhundert vom edelfreien Geschlecht der Rettenberger begründet. Erstmals erfahren wir von ihr 1302, als sie an das Hochstift Augsburg verpfändet wurde.
Im Jahre 1595 brannte die Nesselburg ab, seitdem
verwittern die Mauerreste.
Seit 1997 ist die Burg in Privatbesitz und wird vom neuen Eigentümer sorgfältig saniert. Die Burg ist durch einen Wildwassertobel (Wasserfallweg) erreichbar. Gutes Schuhwerk ist notwendig.


 

Burgruine Ehrenberg

Burgruine Ehrenberg

Ehrenberg bietet alles, was Sie von einem mittelalterlichen Schloss erwarten: wehrhafte Mauern, hohe Türme und viel Geschichte. Zum Festungsensemble gehört außerdem die Ehrenberger Klause (eine Talsperre und Zollstation), Fort Claudia und die Festung am Schlosskopf. Lange konnte Ehrenberg ein friedliches Dasein führen. Das änderte sich mit dem Ausbruch der Religionskriege. Ehrenberg war mehrmals Mittelpunkt kriegerischen Ringens und wurde zur mächtigsten Festungsanlage Tirols ausgebaut.
1546 nahmen die protestantischen Schmalkalden die Festung ein. 1552 wurde sie vom Kurfürsten Moritz von Sachsen überrumpelt.
1632 machten die Schweden vor ihren Mauern Halt. 1703 fiel sie beim Spanischen Erbfolgekrieg den Bayern in die Hände. Von 1716 auf 1717 wurde Ehrenberg dem russischen Zarewitsch Alexej, der vor seinem Vater Zar Peter dem Großen geflohen war, als Aufenthaltsort zugewiesen. 1782 schließlich ließ Kaiser Josef II. Ehrenberg auf. Was nicht versteigert werden konnte, verfiel.
Heute beheimatet die Festungsanlage das Europäische Burgenmuseum

 
Burgruine Vilsegg

Burgruine Vilsegg Malerisch erhebt sich von einem vorgelagerten Felsen des Salober-Berges nördlich der Stadt Vils die Turmruine der Burg Vilsegg in 887m Höhe. An ihrem Fuß liegt die Kirche St. Anna und eine alte Mühle.

Die Burg wurde gegen 1230 von dem bedeutenden edelfreien Geschlechts der Hohenegger (siehe auch Frey- und Eisenberg) zur Wahrung ihrer territorialen Ansprüche errichtet. Obwohl Vilsegg (auch Vilseck) einst umfriedet war, sind heute fast nur noch die Reste des mächtigen Turmes zu sehen.